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thema Rätsel
Geheimnisvolle Synties
von Hajo F. Breuer
Die Synties sind eine jener Spezies, die seit den Anfängen der
Serie immer wieder auftauchen in Ren Dhark. Ihre genaue Natur
ist ebensowenig enträtselt wie die Motivation, die sie antreibt.
Es sieht zumindest so aus, als seien die Synties den Menschen freundlich
gesonnen.
Was wissen wir über Sie? Die Synties sind tropfenförmige Wesen, die
zu gleichen Teilen aus Energie und Materie zu bestehen scheinen. Sie können
durch den Hyperraum springen, wobei ein solcher Sprung als Transitionsimpuls
anmeßbar ist, zumindest wenn eine größere Gruppe gleichzeitig
transitiert. Synties sind in der Lage, Energie jedweder Form aufzunehmen und
sich selbst einzuverleiben; dabei ist es ihnen möglich, auch aktiv Energie,
etwa aus Bordreaktoren oder Schutzschirmen, abzusaugen. Sie verfügen über
hypnotische Fähigkeiten bzw. Parakräfte, mit denen sie Menschen nicht
nur »orten«, sondern theoretisch auch umbringen könnten.
Eine ganz besondere Rolle spielt ihre Mutter. Bei ihr handelt es sich um ein
Energiewesen, das vor sehr langer Zeit in der Milchstraße eingetroffen
ist und diese mit seinen Kindern, eben den Synties, »befruchtet« hat.
Mutter sprach einmal von einem Auftrag, den sie zu erfüllen habe. Sie
kann Sprünge durch den Hyperraum durchführen; im Normalraum nimmt
sie die Form einer exakten Kugel ein, über deren glatte Oberfläche
energetische Schleier in allen Farben zucken. Sie ist in der Lage, aus Schutzschirmen
Energie abzuziehen; ebenso schadet ihr Energiewaffenbeschuß nicht, sondern
macht sie nur noch stärker. Sie kommuniziert mit anderen Spezies mittels »paramentaler
Telepathie«, einer Art Gedankensprache, bei der nicht greifbare Informationsflüsse
blitzartig auf einen niederprasseln und so den Eindruck erwecken, man »spräche« tagelang
mit ihr, obwohl nur wenige Momente vergehen.
Entdeckt wurde Mutter seinerzeit von Colonel Huxley. Sie steckte im damals
noch existierenden Exspect fest und wurde von Menschen und Nogk gemeinsam befreit.
Wie sie danach berichtete, war sie auf dem Weg nach Andromeda in die Falle
gegangen. Nachdem sie ihren »Auftrag« (von wem erteilt? Das ist
nicht bekannt) erfüllt hatte, die Milchstraße mit ihren Kindern
zu befruchten, wollte sie dasselbe nun in unserer Nachbargalaxis vollbringen.
Doch offenbar hat Mutter auch nach dem Erlöschen des Exspect die Milchstraße
nicht verlassen – wie sich zeigte, als rebellische Tel ihre »Kinder« in
ihre Gewalt brachten und manipulierten (s. Sternendschungel Galaxis Nr.
4, »Syntie-Falle«).
Nun scheint es sich herauszustellen, daß die Synties und ihre Mutter
auf eine geheimnisvolle, bisher nicht durchschaubare Art und Weise mit den
geheimnisvollen Goldenen, die von den Worgun Balduren genannt werden, in Zusammenhang
stehen. Denn Dursun, die »Erwachende Welt« (so auch der Titel des
aktuellen Bandes des Bitwar-Zyklus), ist ganz offenbar nicht nur eines der – aus
welchen Gründen auch immer vergessenen - planetengroßen Raumschiffe
der Goldenen, sondern es handelt sich offenbar auch um ein Gefängnis für
elf Syntie-Mütter.
Und der Platz einer zwölften Mutter, aller Wahrscheinlichkeit nach derjenigen,
die der Menschheit begegnete, ist leer. Nun stellt sich die Frage, weshalb
ein uraltes, allen anderen Zivilisationen um ganze Dimensionen überlegenes
Volk wie die Balduren so harmlose Wesen wie Syntie-Mütter einer gnadenlosen
Gefangenschaft unterzieht.
Es stellt sich allerdings ebenfalls die Frage: Sind die Synties und ihre Mütter
tatsächlich harmlos? Oder könnten die geheimnisvollen Goldenen handfeste
Gründe dafür haben, weshalb sie die Befruchtung des Weltalls mit
Synties verhindern wollen? Haben sie vielleicht sogar einen Gegenspieler, in
dessen Auftrag die Mütter unterwegs waren bzw. es noch sind? Und wenn
ja, wie könnten die Synties schon den Goldenen schaden, die das Universum
immerhin mit ganzen Planeten durchkreuzen?
Oder stellen die Synties vielleicht nur eine Gefahr für andere Zivilisationen
dar, über die die Balduren ihre schützende Hand halten wollen? Haben
sich die Menschen mit ihrer Hilfe für Mutter und ihrer freundschaftlichen
Beziehung zu deren Kindern gar eine Art Damoklesschwert ins Haus geholt? Denn
daß die Synties auch enorm gefährlich werden können, mußten
die Tel schon schmerzhaft erfahren, als die Energiewesen eine ganze Flotte
der Schwarzen Weißen vernichteten (s. Classic-Zyklus Band 14, »Sterbende
Sterne«).
Das kann vorerst nicht beantwortet werden. Nur eines steht unumstößlich
fest: Die Synties werden noch eine wichtige Rolle spielen in der Welt von Ren
Dhark. Welche, das bleibt allerdings abzuwarten...
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