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thema Synties
Die Mutter der "galaktischen Schiedsrichter"
von Manfred Weinland
Erstmals im Col-System kamen die Menschen in Kontakt mit einer einzigartigen
Spezies aus tropfenförmigen Wesen, die über enorme Suggestivkräfte
paranormaler Natur verfügen und allein Kraft ihres Willens durch die
Tiefen des Alls zu reisen vermögen.
Die Rede ist - natürlich - von den Synties.
Am Anfang der Begegnung standen viele Mißverständnisse, und man wird
das Gefühl nicht los, daß dieses Element noch immer vorherrscht. Zumal
vieles auch weiter im Dunkeln bleibt. Niemand weiß schlüssig, welche
Ziele sie wirklich verfolgen, auf wessen Seite sie wirklich stehen - auch wenn
sie den Anschein erwecken, daß sie Sympathien für die Terraner hegen
und diesen mehrfach wertvolle Hinweise und Unterstützung gewährten.
Erinnern wir uns noch einmal der Umstände der bisherigen Begegnungen mit
den sowohl aus Energie als auch Materie bestehenden Wesen.
Im Frühjahr 2052 kam es im Col-System zu einem Unfall, einer Art Kollision
zwischen Synties und einem Nogk-Raumer. Dabei stürzte das Nogk-Schiff über
dem Planeten Methan ab; viele Besatzungsmitglieder, unter ihnen der damalige
Herrscher der Insektoiden, starben bei diesem Absturz. Unter den Überlebenden
war Charaua, der Kommandant des Schiffes, das fieberhaft nach einer geeigneten
Ausweichwelt für die Nogk fahndete.
Die Synties waren bemüht, ihren Fehler wiedergutzumachen. Anfänglich
mißverstanden, schafften sie es schließlich, die Terraner nach Methan
zu lotsen, wo sie den überlebenden Nogk helfen konnten - gleichzeitig wurden
sie aber auch erfolgreich von den Synties daran gehindert, sich näher mit
der Technologie der Nogk vertraut zu machen.
Nichtsdestotrotz war dies der Beginn einer freundschaftlichen Allianz zwischen
Terranern und Nogk.
Eine Allianz, die Jahre später mit dafür sorgte, daß die Menschheit
dem tödlichen Einfluß des entarteten galaktischen Magnetfelds und
den Angriffen von Tel und Grakos erfolgreich Paroli zu bieten vermochte.
Fast zeitgleich zu den Ereignissen im Col-System wurden auch auf der Erde Synties
gesichtet. Sie unterstützten die Widerstandskämpfer im Geheimstützpunkt
T-XXX gegen die Giant-Invasoren - und später auch die Besatzung der POINT
OF, als diese den Weg zurück ins Sol-System fand. Hier setzte der Feind
in Gestalt der Giants alles daran, die Heimkehrer würdig zu empfangen und
mit Pressorstrahlen zu vernichten. In beiden Fällen gewährten die Synties
den Menschen eine Art Ortungsschutz, basierend auf ihren paranormalen Fähigkeiten.
Allein die Synties bewahrten Ren Dhark und seine Getreuen somit mehrfach vor
dem eigentlich sicheren Tod in schier auswegloser Situation.
Im Herbst 2052 nötigen die Synties die Terraner regelrecht, ein Pyramidenschiff
der Utaren in den Intervallschlepp zu nehmen und zu deren Heimatwelt Esmaladan
zu transportieren. Sie waren es auch, die die Utaren über Ren Dharks Bedeutung
und Position in Kenntnis setzten.
Jahre später retteten die Synties ein Besatzungsmitglied der vernichteten
BERNHARDT'S STAR und teleportierten es über eine gewaltige Lichtjahr-Kluft
hinweg nach Terra.
Als im Juli 2057 siebenhundert Einheiten der Tel-Flotte die POINT OF in eine
Falle lockten, konnte das Schiff nur entkommen, weil die Synties das Energiegeflecht
zerstörten, das den Ringraumer festhielt. Das Erschreckende daran: Offenbar
skrupellos vernichteten die Synties dabei fast sämtliche Tel-Schiffe.
Woran machen die Synties ihre Sympathie fest - am Volk der Terraner oder an einem
einzelnen, ganz bestimmten Mann, an Ren Dhark?
Und wenn ja, warum betreiben sie diesen immensen Aufwand und nehmen so viele
Opfer in Kauf, um dessen Überleben zu garantieren?
Ein Jahr nach diesem Zwischenfall, 2058, verfingen sich mehrere hundert Synties
in dem auf Nogk-Technologie basierenden globalen Energieschirm um Terra. Erst
eine kurzzeitige Abschaltung ermöglichte es, die Synties wieder daraus entkommen
zu lassen. Was genau sie auf Terra suchten, blieb wie stets im dunkeln.
Dafür scheint das Rätsel ihrer Herkunft inzwischen ansatzweise geklärt
zu sein, denn schon im Dezember 2057 entdeckten Colonel Huxley und der Nogk Tantal
ein Energiewesen, das zwischen Milchstraße und Andromeda festhing. Im Zuge
der erfolgreichen Hilfsaktion war zu erfahren, daß es sich bei dem Wesen
um die "Mutter" der Synties handelte. Sie besuchte die Milchstraße schon
vor langer Zeit, als das Exspect, das ihr später zum Verhängnis wurde,
noch nicht existierte, und befruchtete sie mit ihren Kindern.
Das Mutterwesen sprach von einem Auftrag - ohne ins Detail zu gehen.
Über kurz oder lang, davon ist auszugehen, werden wir wieder von den "galaktischen
Schiedsrichtern" hören. Es gibt noch eine Menge unbeantworteter Fragen -
allen voran die nach dem Motiv ihres Tuns. Nach dem Inhalt des Auftrags, den
sie erfüllen... |