Ren Dhark
     
Hajo F. Breuer
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thema Zyzzkt
Insektenvölker

von Hajo F. Breuer

Am 17. April 2002 geisterte eine eher kleine Meldung durch die Medien: "Ein 5.800 km langer Superstaat Ameisen, der aus Millionen von Nestern besteht, erstreckt sich von der italienischen Riviera bis zur nordwestlichen Küste Spaniens." Bei den Erbauern handelte es sich um die Argentinische Ameise (Iridomyrmex humilis), die es offenbar verstanden hat, die bei Ameisenvölkern sonst üblichen Rivalitäten zwischen den Bewohnern unterschiedlicher Nester zu überwinden.
Angesehene Wissenschaftler behaupten, daß nach einem planetenweiten Atomkrieg nur die Insekten überleben würden, und bei denen vor allem die Ameisen. Die haben dem Menschen nämlich einiges voraus: Sie sind extrem stark, extrem widerstandsfähig, können sich an veränderte Umweltbedingungen rasch anpassen und haben eine geradezu phantastische Vermehrungsrate. Hinzu kommt ein unbedingter Verzicht auf Individualismus. Ameisen arbeiten wie besessen an dem einzigen Ziel ihres Lebens, dem Dienst für das Volk.
Stellen wir uns doch nur mal einen kurzen Augenblick lang vor, es käme tatsächlich zu einem weltweiten Atomkrieg oder einer sonstigen Katastrophe, die unsere Zivilisation vollkommen auslöschen würde. Stellen wir uns vor, es blieben tatsächlich nur die Ameisen übrig, in einer vergifteten Welt, die sie nun für sich alleine hätten. Die Gifte würden von der Natur im Laufe der Zeit abgebaut, hätten aber sicher ausreichend Zeit, um das Erbgut der Ameisen zu schädigen. Kein Problem für Tiere, die in einem einzigen Bau mehrere hunderttausend Eier pro Jahr produzieren. Denn unter all den negativen Mutationen wäre mit Sicherheit auch die eine oder andere, die besser an die neuen Umweltbedingungen angepaßt wäre. Das Überleben der Ameisen wäre nicht nur gesichert - in einer Welt ohne natürliche Feinde könnten sie sich ungehemmt fortentwickeln.
Vielleicht würden sie sogar intelligent. Und hier kommt die Science-fiction ins Spiel. Wer von uns wollte ausschließen, daß sich ein Szenario wie das oben beschriebene nicht irgendwo im Weltall längst zugetragen hat? Die Chance, auf anderen Welten intelligente Insektenvölker zu treffen, ist durchaus real. Deshalb dürfen sie in keiner guten SF-Serie fehlen.
Ren Dhark wurde schon mit den insektoiden Grakos konfrontiert und hat es nun mit den Zyzzkt zu tun. Die scheinen ihrem Insektenerbe noch sehr viel näher verbunden als die Grakos, denn nach allem, was bisher über die Zyzzkt bekannt wurde, sind weder Individualität noch individuelle Intelligenz bei ihnen sehr ausgeprägt. Statt dessen scheinen sie eine Art kollektiver Intelligenz entwickelt zu haben. Die Masse aller Zyzzkt verfügt über eine wesentlich höhere Intelligenz als es die Addition der Fähigkeiten aller Zyzzkt-Individuen erwarten ließe. Und noch ein anderes Erbe ihrer Tier-Vergangenheit haben sich die Zyzzkt bewahrt: ihre hohe Fruchtbarkeit.
Ein intelligentes Insektenvolk mit hoher Vermehrungsrate kann im Zeitalter interstellarer Raumfahrt eine Bedrohung für alle anderen Bewohner einer Galaxis darstellen. Denn selbst wenn die Anzahl bewohnbarer Planeten in einem solchen Sternensystem gigantisch groß ist, so ist sie trotzdem endlich. Ein Volk mit einem solch dramatischen Wachstum wie die Zyzzkt hat fast automatisch einen unstillbaren Hunger nach neuen, bewohnbaren Planeten. Und je mehr davon es erobert, desto rascher wächst es an und verlangt nach noch mehr Welten. Dieser Teufelskreis wird nicht einmal von Kriegen durchbrochen, denn millionenfache Opfer sind für die Zyzzkt kein statistisches Problem - und auch kein moralisches. Das Volk ist alles, der einzelne nichts.
Natürlich könnten die Zyzzkt dieses Problem auch anders in den Griff bekommen als mit immer neuen Eroberungszügen. Doch es scheint, als würden sie Geburtenkontrolle nicht einmal ansatzweise in Betracht ziehen. Also sehen sich die Völker der Galaxis Orn einer Bedrohung ausgesetzt, gegen die sie sich mittlerweile massiv zur Wehr setzen. Eine große Herausforderung, denn nicht einmal die einst so mächtigen Worgun waren in der Lage gewesen, den Zyzzkt Einhalt zu gebieten...
 
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